Bei Abfragen (auch „Polling“ genannt) handelt es sich um die aktive Überwachung des Netzwerks mit WhatsUp Gold. Dafür gibt es verschiedene Verfahren, die von den auf den Geräten konfigurierten Dienstmonitoren abhängen. Standardabfragen erfolgen über das Internet Control Message Protocol (ICMP). Das Abfrageintervall für WhatsUp Gold beträgt standardmäßig 60 Sekunden.
Vom WhatsUp Gold-Computer werden kleine Datenmengen über das Netzwerk an das Gerät gesendet, das überwacht wird. Wenn das Gerät erreichbar ist, werden die Daten an den WhatsUp Gold-Computer zurückgeschickt. WhatsUp Gold hält ein Gerät für „nicht erreichbar“, wenn keine Daten zurückkommen.
Beachten Sie, dass die Einstellungen der Abfrageintervalle sich darauf auswirken, wie WhatsUp Gold einen bestimmten Gerätezustand bestimmt. Beispiel: Wenn ein Benutzer festgelegt hat, dass ein Gerät alle 5 Minuten abgefragt werden soll, erkennt WhatsUp Gold nur Änderungen des Gerätezustands zum Zeitpunkt der 5-Minuten-Abfrageintervalle. Wenn ein Gerät 2 Minuten lang nicht erreichbar war, wird es als „nicht erreichbar“ erkannt, wenn das 5-Minuten-Intervall abläuft. Die entsprechenden „Erreichbar“-Aktionen werden erst zum Zeitpunkt der Abfrage (5. Minute) eingeleitet, nicht schon zum Zeitpunkt, als das Gerät nicht erreichbar wurde (2. Minute).
Das Geräte-Abfrageintervall beeinflusst, wie WhatsUp Gold einen bestimmten Gerätezustand bestimmt. Wenn ein Gerät von „Erreichbar“ in „Nicht erreichbar“ wechselt, prüft das Programm, wann das Gerät das letzte Mal erreichbar war. Beispiel: Wenn ein Gerät nicht erreichbar wird, schaut das Programm mit dem Standardabfrageintervall (60 Sekunden) zurück und stellt fest, dass das Gerät das letzte Mal vor 63 Sekunden erreichbar war, es wechselt also von „Mindestens 5 Minuten erreichbar“ zu „Nicht erreichbar“. Wenn das Gerät im nächsten Abfrageintervall immer noch nicht erreichbar ist, schaut WhatsUp Gold zurück und stellt fest, dass das Gerät vor 125 Sekunden das letzte Mal erreichbar war – jetzt ist es also „Mindestens 2 min nicht erreichbar“.
Bei einem Abfrageintervall von 5 Minuten schaut WhatsUp Gold, wenn das Gerät das erste Mal als „nicht erreichbar“ erkannt wird, zurück und stellt fest, dass das Gerät das letzte Mal vor 304 Sekunden erreichbar war; daher wechselt der Status direkt von „Mindestens 5 min erreichbar“ zu „Mindestens 5 min nicht erreichbar“ (die Zustände „Nicht erreichbar“ und „2 min nicht erreichbar“ werden übersprungen). Analog schaut WhatsUp Gold, wenn das Gerät wieder erreichbar ist, zurück und stellt fest, dass das Gerät vor 301 Sekunden nicht erreichbar war; daher wechselt der Status direkt von „Mindestens 5 min nicht erreichbar“ zu „Mindestens 5 min erreichbar“.
Kurz gesagt: Wenn Abfrageintervalle verwendet werden sollen, die länger als der Standardwert von 60 Sekunden sind, empfehlen wir, Aktionen nur mit Gerätezuständen zu verknüpfen, die nicht aufgrund des verlängerten Abfrageintervalls übersprungen werden.
Eine durchschnittliche Verzögerung des Abfragedienstes von einigen Sekunden oder mehr bedeutet, dass die Leistung Ihres Systems nicht optimal ist. Falls bei der WhatsUp Gold-Geräte-Abfrage eine Leistungsverzögerung aufzutreten scheint, überprüfen und bestätigen Sie die Leistung des Abfragedienstes mithilfe des Dashboardberichts Abfragedienst-Integrität. Leistungsprobleme können auch mithilfe der Berichte „CPU-Auslastung“ und „Arbeitsspeicherauslastung“ von WhatsUp Gold aufgezeigt werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung der Leistung des Abfragedienstes durch die Reduzierung der Auslastung des WhatsUp Gold-Computers.
Die empfohlene Möglichkeit ist das Hinzufügen eines oder mehrerer zusätzlicher Abfragedienste zu Ihrem WhatsUp Gold-System, je nach Größe Ihres Netzwerks. Wenn zusätzliche Abfragedienste installiert werden, sollte die Lastverteilung auf dem lokalen Abfragedienst deaktiviert werden. Dadurch wird der größte Teil der Polling-Last auf die zusätzlichen Abfragedienste übertragen. Somit steht der lokale Abfragedienst für die Polling-Aktivitäten auf dem WhatsUp Gold-Server bereit. Wenn Ihr Netzwerk jedoch über ein großes geografisches Gebiet verteilt ist, könnte es von Vorteil sein, einen Abfragedienst einem bestimmten Teilnetz oder Gerät zuzuweisen. In diesem Fall sollte die Lastverteilung auch auf dem jeweiligen Abfragedienst deaktiviert werden, um seine Aktivität auf das bzw. die zugewiesenen Geräte zu beschränken. Nähere Informationen finden Sie auch im Abschnitt Verwenden von Skalierbarkeitsabfragediensten mit WhatsUp Gold.
Weitere Möglichkeiten sind das Entfernen des lokalen Abfragedienstes aus der Lastenausgleichswarteschlange, wodurch sich die Arbeitslast des WhatsUp Gold-Servers verringert und dieser wieder für andere ihm zugewiesene Tasks zur Verfügung steht, oder das Verschieben Ihrer SQL-Instanz auf einen anderen Computer als Ihren WhatsUp Gold-Server.
Sollten beim Polling nach wie vor Leistungsprobleme auftreten, empfiehlt sich eventuell eine Erweiterung des Arbeitsspeichers sowie eine Erhöhung der Plattengeschwindigkeit auf dem Host-Computer Ihrer SQL-Instanz bzw. das Zuweisen eines dedizierten Computers innerhalb Ihres WhatsUp Gold-Systems nur für Polling-Aktivitäten.