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Dienstintegration – Virenschutz

Es sollte zwischen Virenschutzlösungen, die auf dem lokalen Transfer-Server ausgeführt werden, und Virenschutzlösungen für dedizierte Inhaltssuchläufe unterschieden werden. Bei Virenschutzlösungen für MOVEit Transfer wird der MOVEit Transfer-Computer als lokaler Virenschutz bezeichnet; der Inhalts-Scan hingegen prüft hochgeladene Dateien, um die Ressourcen im verwalteten Dateispeicher (und somit Organisationsbenutzer, die auf diese Ressourcen zugreifen) zu schützen. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil ein Teil den Scan des Betriebssystems und der Anwendungsdateien beschreibt, die bereits auf dem MOVEit Transfer-Server bereitgestellt und einsatzbereit sind. Der andere Teil beschreibt die Fähigkeit, Dateien (die in der Regel aus einem anderen Netzwerk stammen) zu durchsuchen, bevor diese Teil des verwalteten Dateispeichers werden.

Einsatz eines Virenschutzes mit MOVEit Transfer

Lokaler Virenschutz zum Schutz des MOVEit Transfer-Servers

Nutzen Sie diese Anleitung, wenn eine lokale Virenschutzanwendung zum Schutz des MOVEit Transfer-Servers eingesetzt wird.

important Hinweise zur Vermeidung einer Störung/Blockierung des Betriebs des MOVEit Transfer-Servers durch den lokalen Virenschutz-/Malware-Scanner finden Sie im Community-Artikel zu den Best Practices für Virenschutz für MOVEit Transfer und MOVEit Automation in unserer Wissensdatenbank.

Hintergrund

MOVEit Transfer Server befindet sich oft in einem Netzwerksegment, auf das aus dem Internet zugegriffen werden kann. Der Einsatz eines gewarteten und aktuellen Virenschutzprodukts auf dem Server (z. B. Windows Defender) hat Vorteile. Bei der Einrichtung eines Virenschutzprodukts auf einem Server, auf dem MOVEit Transfer ausgeführt wird, müssen jedoch Nicht-scannen-Ausnahmen für den MOVEit Transfer-Server, seine Unterprozesse und den Dateispeicher hinzugefügt werden.

Das MOVEit Transfer-System kommuniziert über einen sicheren Netzwerkkanal mit den Clients. Der verwaltete Dateispeicher wird auch „ruhend“ verschlüsselt. Bei manchen Virenschutzlösungen (lokal oder auf dem Computer) können die Vorgänge auf dem MOVEit Transfer-Server als mögliche Bedrohung fehlkategorisiert werden (dadurch können MOVEit Transfer-Prozesse, ‑Dateien und andere Ressourcen vorübergehend gesperrt oder in Quarantäne verschoben werden).

MOVEit Transfer außerhalb eines Unternehmensnetzwerks mit Zugriff aus dem Internet in einer „DMZ“ (Segment zwischen externer und interner Firewall)

MOVEit Transfer aus Virenschutz-Scanregeln ausschließen

Wenn ein lokaler Virenschutz-Scanner (z. B. Windows Defender) auf dem MOVEit Transfer-Server aktiviert wird, müssen folgende wichtigen Ressourcen und Komponenten aus dem Viren-Scan ausgenommen werden:

Virenscanner, der verhindert, dass infizierte Dateien hochgeladen werden (in der Regel über ICAP)

In diesem Szenario verhindert eine Virenschutz-Engine, die ICAP unterstützt, dass Dateien mit Virensignaturen nicht in das interne Netzwerk gelangen/das interne Netzwerk verlassen können. Beispiel: Dateien werden beim Hochladen gescannt und gelangen erst dann in das MOVEit Transfer-Dateisystem, wenn der Content-Scanner bestätigt, dass die Datei keine Muster aufweist, die den aktuellen Virendefinitionen (oder dem Bedrohungsmodell) entsprechen.

Hinweis: Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Content-Scanning.

Virenschutz und das MOVEit-Sicherheitsmodell

MOVEit Transfer verschlüsselt Dateien vor dem Schreiben auf den Datenträger. Daher sind die unverschlüsselten Dateidaten nie auf einem Datenträger und damit nie für Virenschutzprogramme verfügbar, die Datenträger überprüfen. Für maximale Sicherheit sind die wenigsten Dateien vollständig im Speicher enthalten, sondern sie werden in kleineren Teilen gelesen und geschrieben. Dies führt aber auch dazu, dass die meisten Dateien bei der Speicherüberprüfung durch Virenschutzprogrammen nicht erfasst werden.

Neben der Tatsache, dass ein Virenschutzprogramm niemals in der Lage sein sollte, einen Virus in einer durch MOVEit Transfer verschlüsselten Datei zu erkennen, sind aufgrund der Dateiverschlüsselung auch falsche Alarme möglich. Bei der Verschlüsselung einer Datei kann innerhalb der Datei eine Byte-Sequenz generiert werden, die von Virenschutzprogrammen als Virensignatur interpretiert wird. Aus diesem Grund sollten Virenschutzprogramme so konfiguriert sein, dass sie die durch MOVEit Transfer verschlüsselte Datei vollständig ignorieren.

Die meisten MOVEit Transfer-Server befinden sich in einem isolierten Netzwerksegment. Diese Server sind oft vom restlichen Unternehmensnetzwerk unabhängig und werden in der Regel nicht als Mitglieder einer Domänen- oder Active Directory-Struktur hinzugefügt. Aus denselben Gründen ist es für zentral verwaltete Virenschutzprogramme oft schwieriger, auf die auf MOVEit Transfer-Servern installierten Instanzen zuzugreifen und diese zu verwalten. Daher werden lokale Virenschutzprogramme normalerweise unabhängig oder eigenständig auf MOVEit Transfer-Servern installiert. Aus diesem Grund ist hier eine unabhängige Konfiguration, Virenaktualisierung und Ereignisprüfung notwendig.