Ihr MOVEit Transfer-System können Sie mit einer der folgenden Methoden sichern:
dmzbackup
und dmzrestore
. Diese Befehlszeilendienstprogramme führen eine vollständige Sicherung (bzw. Wiederherstellung) aller Dateien, Ordner, Zertifikate und Registrierungseinstellungen durch, die zur Replizierung Ihrer aktuellen MOVEit Transfer-Konfiguration auf dieser oder einer anderen Plattform erforderlich sind.dmzbackup
und der Dateispeicher mit einem Dienstprogramm für den Cloud-Dienst gesichert werden. Für Azure-Blobs wird dazu oft AzCopy eingesetzt.Mit diesen beiden Dienstprogrammen kann Folgendes gesichert und wiederhergestellt werden:
Die Dienstprogramme für die Sicherung und Wiederherstellung stellen automatisch fest, wo auf dem Server sich die wichtigen MOVEit Transfer-Dateien befinden und wie die Verbindung mit der MySQL-Datenbank hergestellt wird, und nehmen dann die erforderlichen Sperrungen vor. Diese automatische Erkennung kann von Administratoren außer Kraft gesetzt werden.
Sicherungen und Wiederherstellungen können über verschiedene MOVEit Transfer-Installationstypen (jedoch NICHT über verschiedene Versionen) erfolgen; mit Typen sind hier zum Beispiel Webfarm- oder eigenständige Installationen oder auch Installationen mit unterschiedlichen Pfadstrukturen gemeint. Hierzu dürfen die Installationspfade, die Datenbankzugriffsinformationen und die E-Mail-Servereinstellungen von MOVEit Transfer jedoch NICHT gesichert werden. Diese sind in der Regel von Installation zu Installation unterschiedlich und sollten nicht über verschiedene Server repliziert werden.
Die Möglichkeit des Sicherungsprogramms der Sicherung der MOVEit Transfer-Datenbanktabellen beschränkt sich auf MySQL-Datenbanken. Wenn Sie als Datenbank für MOVEit Transfer Microsoft SQL Server verwenden, muss das Dienstprogramm mit der Option --without-database (ohne Datenbank) ausgeführt werden. Die MOVEit Transfer-Datenbank muss in diesem Fall mit anderen Tools gesichert werden. Stellt das Dienstprogramm fest, dass Microsoft SQL Server verwendet wird, und die Option --without-database ist nicht aktiviert, wird eine Fehlermeldung ausgegeben und das Programm wird beendet.
Vor der Sicherung der MySQL-Datenbankinformationen fordert das Sicherungsprogramm eine Lesesperre für alle MOVEit Transfer-Datenbanktabellen an. Dadurch wird sichergestellt, dass die Daten während des Sicherungsvorgangs nicht geändert werden. Folglich müssen alle Anforderungen, die bei MOVEit Transfer eingehen, während die Tabellen gesperrt sind, warten, bis die Tabellen wieder verfügbar sind (die Lesesperren werden nach der Sicherung der Datenbanktabellen automatisch wieder aufgehoben). Es empfiehlt sich daher, Sicherungen außerhalb der Geschäftszeiten auszuführen.
Das Sicherungsprogramm sichert keine NTFS-Berechtigungen, NT-Benutzer/Gruppen und ISS-Einstellungen. Falls Sie diese Dienstprogramme zur Pflege eines Hot-Standby-Systems verwenden, müssen Sie diese Einstellungen von Beginn an auf dem redundanten System einrichten. (Ein solches Hot-Standby-System wird häufig durch Wiederherstellung einer vollständigen Bandsicherung auf dem zweiten Computer erstellt. Danach werden die Daten dieses Hot-Standbys lediglich durch regelmäßige Ausführungen des Sicherungsprogramms aktualisiert.)
Die Einstellung do not export private key (Privaten Schlüssel nicht exportieren), die Sie eventuell beim Import Ihrer SSL-Serverzertifikate festgelegt hatten, kann durch das Sicherungsprogramm nicht überschrieben werden. Falls das Dienstprogramm einen Exportfehler in Verbindung mit SSL-Serverzertifikaten und dem Export von privaten Schlüsseln feststellt, gibt es den Fehler aus und wird danach beendet. Einen solchen Abbruch können Sie durch Festlegung der Option --ignore-cert-export-errors (Zertifikatexportfehler ignorieren) umgehen, jedoch werden auch dann die betreffenden Zertifikate nicht gesichert.
Wichtig: Mit dem Dienstprogramm für die Sicherung und Wiederherstellung von MOVEit Transfer können keine MOVEit Transfer-Dateispeicher gesichert werden, die Azure-Blobspeicher verwenden. (Zur Sicherung von Azure-Blobspeichern ist AzCopy eine gute Wahl.)
Das Sicherungs- und das Wiederherstellungsprogramm werden bei der Installation von MOVEit Transfer im Ordner MOVEitDMZ\Scheduler
installiert. Die Dateinamen der beiden Programme lauten DMZBackup.exe
und DMZRestore.exe
. Die Programme müssen aus diesem Ordner ausgeführt werden, um auf die erforderlichen, von MOVEit Transfer bereitgestellten Bibliotheken zugreifen zu können.
Neben dem Sicherungs- und dem Wiederherstellungsprogramm werden zwei weitere Programme installiert, die von diesen Dienstprogrammen benötigt werden:
7z.exe
ausgeführt. ExportCerts.exe
: Eine Anwendung zur Extraktion von SSL-Zertifikaten, die Microsoft SSL-Zertifikatspeicher in ein Format konvertiert, das vom Sicherungs- und vom Wiederherstellungsprogramm erkannt wird. Öffnen Sie eine Eingabeaufforderung und wechseln Sie mit „cd“ zum Unterverzeichnis „Scheduler“ im Nicht-Web-Verzeichnis von MOVEit Transfer. Führen Sie folgenden Befehl aus:
dmzbackup
Dieser Befehl erstellt im Verzeichnis „Scheduler“ die Datei MOVEitDMZ_Backup_xxxxxxxx.7z
; dabei ist xxxxxxxx das aktuelle Datum im Format JJJJMMTT. In dieser Datei werden alle Dateien und Informationen gespeichert, die zur Rekonstruktion Ihrer MOVEit Transfer-Konfiguration erforderlich sind. Dieser Befehl allein sichert nicht die gespeicherten verschlüsselten Dateien Ihrer MOVEit Transfer-Konfiguration, sondern nur die bestehende Ordnerstruktur. Sollen auch die verschlüsselten Dateien gesichert werden, müssen Sie dem Befehl die Befehlszeilenoption --with-files (mit Dateien) hinzufügen.
Da eine vollständige Sicherung einschließlich der Dateien sehr viel freien Festplattenspeicher auf dem Server erfordert (etwa zweimal so viel wie die Größe des Verzeichnisses „\MOVEitDMZ\Files“), verwenden viele Unternehmen MOVEit lediglich zur Sicherung der Konfiguration, während sie zur Sicherung der verschlüsselten Dateien eine andere Methode wie NTBackup, einen schreibgeschützten FTP-Server o. ä. verwenden. Wenn Sie diese Methode verwenden möchten, fügen Sie die Option --with-file-tables (mit Dateitabellen) hinzu, um auch die dateirelevanten Datenbanktabellen zu sichern, die bei der alleinigen Sicherung der Konfiguration normalerweise übersprungen werden.
Wenn Sie sehen möchten, was das Dienstprogramm während seiner Ausführung macht, fügen Sie dem Befehl die Befehlszeilenoption --debug hinzu. Eine vollständige Liste der Optionen des Sicherungsprogramms von MOVEit Transfer finden Sie im nachfolgenden Abschnitt „Befehle des Sicherungsprogramms“. Diese Liste können Sie auch mit dem folgenden Befehl aus dem Unterverzeichnis „Scheduler“ anzeigen:
C:\MOVEitDMZ\Scheduler>dmzbackup --help
Das Sicherungsprogramm von MOVEit Transfer ist eine .NET-Konsolenanwendung, die auf einem MOVEit Transfer-System aus dem Unterverzeichnis „Scheduler“ ausgeführt werden kann. Es handelt sich hier um ein Befehlszeilenprogramm, weshalb es sich problemlos in eine Batchdatei integrieren lässt. Eine Liste der verfügbaren Optionen dieses Programms zeigen Sie mit dem Befehl dmzbackup --help an. Die Standardwerte für den Speicherort der Datenbank (DSN) sowie für die DMZ-Verzeichnisse werden der Registrierung des MOVEit Transfer-Systems entnommen. Diese Werte können mit den Befehlszeilenoptionen überschrieben werden.
C:\MOVEitTransfer\Scheduler>DMZBackup.exe --help
Befehlszeilen-Hilfe für DMZBackup (Abbildung zeigt Hilfe für das Dienstprogramm der Version 2020)
MOVEit Transfer-Sicherungsprogramm
Version 12.0.0.0
Copyright © 2020 Progress Software Corporation
Verwendung: dmzbackup [Optionen]
Optionen:
--backup-database-files
Erstellt eine Sicherungskopie der Datenbank, indem die Tabellendateien kopiert werden, statt das
mysqldump-Dienstprogramm zu verwenden. Diese Option sollte nicht verwendet werden,
wenn die Umstände es nicht ausdrücklich erforderlich machen.
--backup-database-settings
In der Standardeinstellung werden die Einstellungen für die Datenbankverbindung NICHT gesichert.
Es wird davon ausgegangen, dass für das Zielsystem der Wiederherstellung
die gewünschte Datenbankverbindung bereits konfiguriert ist. Mit der
Option „--backup-database-settings“ können die
Einstellungen für die Datenbankverbindung in die Sicherungsdatei aufgenommen werden.
--dbdatalocation=<Verzeichnis>
Standardspeicherort der Datendateien der Datenbank (Standard: C:\MySQL\data\)
--dbdsn=<dsn>
DSN-Name der Datenbankverbindung (Standard: MOVEitDMZ)
--debug
Aktiviert den Debug-Modus.
--dmznonwebdir=<Verzeichnis>
DMZ-Verzeichnispfad (nicht Web) (Standard: C:\MOVEitDMZ)
--dmzprogramfilesdir=<Verzeichnis>
DMZ-Programmdateipfad (Standard: „C:\Program Files\MOVEit\MOVEitTransfer“)
--dmzwebdir=<Verzeichnis>
DMZ-Webverzeichnispfad (Standard C:\MOVEitTransfer\wwwroot)
--exit-on-cert-export-errors
Sofort beenden, wenn bei der Sicherung von SSL-
Client- und Serverzertifikaten ein Fehler erkannt wird. Diese Option hat keine Auswirkungen, wenn
--without-certs aktiviert ist.
-h, --help
Zeigt diesen Hilfebildschirm an und beendet.
--ignore-cert-export-errors
Nicht sofort beenden, wenn bei der Sicherung von SSL-
Client- und Serverzertifikaten ein Fehler erkannt wird. Diese Option hat keine Auswirkungen,
wenn --without-certs aktiviert ist. (Standard)
--output=<Name_der_Ausgabedatei>
Relativer oder absoluter Pfad zur Ausgabedatei
(Standard MOVEitDMZ_Backup_YYYYMMDD.[zip|7z])
Die Datumsmakros [YYYY], [MM] und [DD] können verwendet werden. Diese werden
durch das aktuelle Datum (Jahr, Monat bzw. Tag) ersetzt.
Die Zeitmakros [HH], [TT] und [SS] können ebenfalls verwendet werden. Sie werden
durch die aktuelle Uhrzeit (Stunde, Minuten, Sekunden) ersetzt.
--tempdir=<Verzeichnis>
Das zu verwendende temporäre Stammverzeichnis
(Standard: C:\Users\Administrator\AppData\Local\Temp\2\)
--use-zip
Verwendet Zip.exe statt 7z.exe zur Erstellung der Sicherungsdatei. Das führt
in der Regel zu einer etwas größeren Sicherungsdatei und schlägt fehl, wenn
die Größe der Sicherungsdatei ca. 2 GB übersteigt. Dafür ist es schneller als
7z. Verwenden Sie diese Option, wenn die Dateisammlung klein ist (< 2 GB).
--use-7z
Verwendet 7z.exe statt Zip.exe zur Erstellung der Sicherungsdatei. Das führt
in der Regel zu einer etwas kleineren Sicherungsdatei. Es werden
Sicherungsdateien mit einer Größe von mehr als 2 GB unterstützt, aber der Vorgang dauert länger als bei zip.exe. Verwenden Sie diese Option, wenn die
Dateisammlung groß ist (> 2 GB). (Standard)
--with-certs
Erstellt eine Sicherung der SSL-Client- und Serverzertifikate aus dem Microsoft-
Zertifikatspeicher. Die Sicherungsdateien für die Zertifikate werden verschlüsselt.
--without-certs
SSL-Client- und Serverzertifikate werden nicht gesichert.
--with-files
Verschlüsselte Dateien und DMZ-Dateisystem-Struktur sichern
--without-files
Nur DMZ-Dateisystem-Struktur sichern, verschlüsselte Dateien nicht sichern (Standard)
--with-filesystem
Verschlüsselte DMZ-Dateisystem-Struktur sichern (Standard)
--without-filesystem
Verschlüsselte DMZ-Dateisystem-Struktur nicht sichern
--with-file-tables
Dateitabellen aus der Datenbank sichern. Wird implizit angewendet, wenn
„--with-files“ verwendet wird; ist jedoch nicht standardmäßig aktiviert, wenn „--without-files“ verwendet wird.
Da „--without-files“ standardmäßig aktiviert ist, werden die Dateitabellen nicht
standardmäßig gesichert.
--without-database
Die Datenbank wird nicht gesichert (verwenden Sie diese Option, wenn die Datenbanksicherung mit einem
anderen Verfahren verwaltet wird).
--without-ftpnatmap
FTP-NAT-Abbildungen nicht sichern (verwenden Sie die Option, wenn die Sicherungs-DMZ eine andere
IP-Adresse hat).
--without-ipbindings
IP-Bindungen für FTP- und SSH-Dienste nicht sichern (verwenden Sie diese Option, wenn die Sicherungs-
DMZ eine andere IP-Adresse hat).
--7z-no-compression
Zwingt 7z.exe dazu, bei der Erstellung der Sicherungsdatei keine Komprimierung zu verwenden. Führt
in der Regel zu einer größeren Sicherungsdatei, ist aber wesentlich schneller. Verwenden Sie diese Option, wenn
die Dateisammlung viele große, nicht komprimierbare Dateien aufweist (komprimierte
Video-Dateien, Festplatten-Images usw.). Diese Option hat keine Auswirkungen, wenn
„--use-zip“ aktiviert ist.
HINWEIS: Wenn Dateipfade Leerzeichen enthalten, setzen Sie das gesamte Argument
in Anführungszeichen. Beispiel:
"--tempdir=D:\Temp Dir\Sub Folder"
Zur Erstellung der Sicherungsdatei kopiert das Sicherungsprogramm zunächst die gewünschten Dateien, Ordnerstrukturen und Einstellungen in ein temporäres Verzeichnis und archiviert den Inhalt dieses Verzeichnisses dann mit dem Archivierungsprogramm Zip oder 7-Zip. Danach wird das temporäre Verzeichnis wieder gelöscht. Das Sicherungsprogramm führt die folgenden Aktionen aus:
Wichtig: Durch die Ausführung einer MOVEit Automation-Wiederherstellung überschreiben Sie alle vorhandenen Konfigurationsinformationen durch die in der Sicherungsdatei enthaltenen Informationen. Führen Sie KEINE Wiederherstellung auf einem System aus, dessen Informationen Sie noch behalten möchten.
Voraussetzungen
Optimalerweise sollten das Zielsystem und das System, auf dem die Sicherung erstellt wurde, die gleiche MOVEit Transfer-Version aufweisen.
Hinweis: Falls das Zielsystem eine andere Version aufweist, weil Sie beispielsweise den MOVEit Transfer-Server auf eine neue Plattform migrieren und dabei die Version aktualisieren, müssen Sie das Installationsprogramm von MOVEit Transfer nach der Wiederherstellung erneut, jedoch mit der Option „Repair“ (Reparieren) ausführen.
dmzrestore path-to-your-backup-file --debug
Dabei gilt:
path-to-your-backup-file
ist der Pfad der Sicherungsdatei.--debug
zeigt während der Befehlsausführung die Aktionen des Befehls an. OptionalDas Wiederherstellungsprogramm stoppt Ihren Webserver und die Datenbank, dekomprimiert die Sicherungsdatei in ein temporäres Verzeichnis, kopiert die gesicherten Dateien in die richtigen Ordner und startet dann die Datenbank und den Webserver neu.
Eine vollständige Liste der Optionen des Wiederherstellungsprogramms von MOVEit Transfer finden Sie im nachfolgenden Abschnitt „Befehle des Wiederherstellungsprogramms“. Diese Liste können Sie auch mit dem folgenden Befehl aus dem Unterverzeichnis „Scheduler“ anzeigen:
C:\MOVEitTransfer\Scheduler>DMZRestore.exe --help
Das Wiederherstellungsprogramm von MOVEit ist eine .NET-Konsolenanwendung, die auf einem MOVEit Transfer-System aus dem Unterverzeichnis „Scheduler“ ausgeführt werden kann. Es handelt sich hier um ein Befehlszeilenprogramm, weshalb es sich problemlos in eine Batchdatei integrieren lässt. Eine Liste der verfügbaren Optionen dieses Programms zeigen Sie mit dem Befehl dmzrestore --help an. Die Standardwerte für den Speicherort der Datenbank (DSN) sowie für die DMZ-Verzeichnisse werden der Registrierung des DMZ-Systems entnommen. Diese Werte können mit den Befehlszeilenoptionen überschrieben werden.
C:\MOVEitDMZ\Scheduler>dmzrestore --help
Befehlszeilen-Hilfe für DMZRestore (Abbildung zeigt Hilfe für das Dienstprogramm der Version 2020)
Wiederherstellungsprogramm für MOVEit Transfer
Version 12.0.0.0
Copyright © 2020 Progress Software Corporation
Verwendung: dmzrestore [options] <dmzbackupfile>
Optionen:
--dbdatalocation=<Verzeichnis>
Standardspeicherort der Datendateien der Datenbank (Standard: C:\MySQL\data\)
--dbdsn=<dsn>
DSN-Name der Datenbankverbindung (Standard: MOVEitDMZ)
--debug
Aktiviert den Debug-Modus.
--dmznonwebdir=<Verzeichnis>
DMZ-Verzeichnispfad (nicht Web) (Standard: C:\MOVEitDMZ)
--dmzwebdir=<Verzeichnis>
DMZ-Webverzeichnispfad (Standard C:\MOVEitTransfer\wwwroot)
-h, --help
Zeigt diesen Hilfebildschirm an und beendet
--restore-database-settings
In der Standardeinstellung werden die Datenbankeinstellungen, die in der Sicherungsdatei
gespeichert sind (falls vorhanden), NICHT wiederhergestellt. Es wird davon ausgegangen, dass für das Zielsystem
die gewünschte Datenbankverbindung bereits konfiguriert ist. Mit der
Option „--restore-database-settings“ können die Einstellungen für die
Datenbankdatei aus der Sicherungsdatei wiederhergestellt werden.
--tempdir=<Verzeichnis>
Zu verwendendes temporäres Stammverzeichnis (Standard: C:\Users\Administrator\AppData\Local\Temp\2\)
--use-zip
Verwendet Zip.exe statt 7z.exe zur Wiederherstellung der Sicherungsdatei. Verwenden Sie diese Option, wenn die
Option „--use-zip“ bei der Erstellung der Sicherungsdatei verwendet wurde. Wenn weder diese Option noch
die Option „--use-7z“ ausgewählt wird, wird das Dekomprimierungsprogramm
automatisch anhand der Erweiterung der Sicherungsdatei ausgewählt (für .zip wird zip.exe
verwendet, für alle anderen Erweiterungen wird 7z.exe verwendet).
--use-7z
Verwendet 7z.exe statt Zip.exe zur Wiederherstellung der Sicherungsdatei. Verwenden Sie diese Option, wenn die
Option „--use-7z“ bei der Erstellung der Sicherungsdatei oder die
Standardeinstellung verwendet wurde. Wenn weder diese Option noch „--use-zip“ ausgewählt wird, wird
das Dekomprimierungsprogramm automatisch anhand der Erweiterung der Sicherungsdatei
ausgewählt (für .zip wird zip.exe verwendet, für alle anderen Erweiterungen wird
7z.exe verwendet). (Standard)
--with-files
Verschlüsselte Dateien und DMZ-Dateisystem-Struktur wiederherstellen, wenn sie
in der Sicherungsdatei vorhanden sind (Standard)
--without-files
Verschlüsselte Dateien werden nicht zusammen mit dem DMZ-Dateisystem wiederhergestellt, selbst wenn
sie in der Sicherungsdatei vorhanden sind.
HINWEIS: Wenn Dateipfade Leerzeichen enthalten, setzen Sie das gesamte Argument in Anführungszeichen.
Beispiel:
"--tempdir=D:\Temp Dir\Sub Folder"
Wie zuvor das Sicherungsprogramm erstellt auch das Wiederherstellungsprogramm zunächst ein temporäres Verzeichnis. Danach extrahiert es alle Dateien aus der Sicherungsdatei in das temporäre Verzeichnis und kopiert die gesicherten Dateien in die entsprechenden Ordner, wobei vorhandene Dateien überschrieben werden. Zur erfolgreichen Ausführung der Wiederherstellung müssen jedoch zunächst Web- und Datenbankserver gestoppt werden. Diese Dienste werden nach dem Abschluss der Wiederherstellung und dem Entfernen des temporären Verzeichnisses automatisch wieder gestartet. Das Wiederherstellungsprogramm führt die folgenden Aktionen aus:
Erstellen eines automatischen Sicherungsprozesses
Die tägliche Sicherung der Konfigurationsstruktur eines MOVEit Transfer-Servers, am besten nachts außerhalb der Geschäftszeiten, wird empfohlen (Best Practice). Nachfolgend wird beschrieben, wie Sie mithilfe des Dienstprogramms „dmzbackup“ (Sicherungsprogramm von MOVEit) sowie mithilfe von MOVEit Xfer (kostenloser Befehlszeilenclient für die sichere Dateiübertragung) und der Windows-Aufgabenplanung einen automatischen Sicherungsprozess erstellen. Für diesen Sicherungsprozess muss der MOVEit Transfer-Webdienst aktiv sein. Der Prozess besteht aus einer Batchdatei, die den Webserver stoppt, das DMZ-System sichert, den Webserver neu startet und die Sicherungsdatei in ein Verzeichnis auf dem DMZ-Server hoch lädt. Aus diesem Verzeichnis sollte die Sicherungsdatei an einen sicheren Ort verschoben werden (hierfür wird der MOVEit Automation-Superclient empfohlen).
Vorbereiten des Sicherungsprozesses
Vor der Erstellung des Sicherungsprozesses müssen folgende Schritte ausgeführt werden.
Auf dem MOVEit Transfer-Server:
Batchdatei für den Sicherungsprozess
Nachfolgender Code veranschaulicht die Batchdateibefehle für den Sicherungsprozess. Diese Befehle sollten Sie in eine Batchdatei im Verzeichnis „MOVEitDMZ\Scheduler“ kopieren. Die Variablen in spitzen Klammern (<Variable>) müssen Sie durch die in Ihrem Kontext gültigen Werte ersetzen. ---Optionen können Sie nach Bedarf hinzufügen oder entfernen.
rem *** AUTOMATED MOVEit DMZ Backup Procedure ***
SET Task=DMZBackup
del %Task%.err
rem Execute the backup process. This will create
rem a file with the name MOVEitDMZ_Backup_YYYYMMDD.7z,
rem where YYYYMMDD is the current year, month, and day.
rem A log of the results and another containing just the errors will also be saved
dmzbackup > %Task%.Log 2>%Task%.Err --tempdir=<temp directory> --without-files
rem If there were any errors in the logs, notify the administrators
for /F %%A in ("%Task%.Err") do If %%~zA equ 0 del %Task%.Err
IF EXIST %Task%.Err GOTO errors
GOTO ok
:errors
echo ERRORS
ReportErrors.exe %Task% %Task%.err %Task%.Log
GOTO done
:ok echo OK
rem If all OK...
rem Upload the file to the DMZ server
xfer -quiterror -z -user:<Benutzername für Sicherungskonto>
-password:<Kennwort für Sicherungskonto> -s:dmz_bkup_commands.txt localhost
rem If there were transfer errors, notify the administrators
IF NOT %ERRORLEVEL%==0 GOTO xferbad
:xferok
rem Delete backup file
del /Q MOVEitDMZ_Backup_*
GOTO done
:xferbad
ReportErrors.exe %Task%_During_Xfer %Task%xfer.Log %Task%xfer.Err
GOTO done
:done
Befehlsdatei von MOVEit Xfer
Die von MOVEit Xfer für das Upload der Sicherungsdatei verwendete Befehlsdatei sollte den Namen dmz_bkup_commands.txt haben. Ihren Inhalt sehen Sie hier:
<Backup-Benutzername>
<Backup-Benutzerkennwort>
put MOVEitDMZ_Backup_*
quit
Planen des Sicherungsprozesses
Die Ausführung des Sicherungsprozesses steuern Sie mit der Windows-Aufgabenplanung. Auf jeden Fall sollte der Prozess außerhalb der Geschäftszeiten ausgeführt werden. So planen Sie die Ausführungszeiten des Sicherungsprozesses:
Fertig
Der automatische Sicherungsprozess sollte nun eingerichtet und ausführungsbereit sein. Sie können den Prozess auch testen. Klicken Sie dazu in der Aufgabenplanung mit der rechten Maustaste auf den Eintrag für diesen Prozess und wählen Sie Ausführen aus.
Ab jetzt kann ein Client im internen Netz die Sicherungsdatei vom MOVEit Transfer-System abrufen und sie an einem sicheren Ort speichern, beispielsweise in einem Ordner auf einem Dateiserver, der regelmäßig auf Band gesichert wird. MOVEit Automation erleichtert und beschleunigt die Automatisierung dieser Aufgabe. Ein MOVEit Automation-System im internen Netz kann die Sicherungsdatei nach ihrer Erstellung abrufen und sie an einen sicheren Ort weiterleiten. Führen Sie zur Konfiguration von MOVEit Automation zur Ausführung dieser Aufgabe die folgenden Schritte aus.
Durch einen automatischen Wiederherstellungsprozess kann eine stets aktuelle Hot-Standby-Kopie von MOVEit Transfer geführt werden, die im Falle eines Ausfalls des primären DMZ-Systems ein Segen ist. Innerhalb dieses Prozesses werden ein oder mehrere Clients (z. B. MOVEit Automation) benötigt, über die die Sicherungsdatei vom primären DMZ-System auf das DMZ-Backupsystem übertragen wird. Sobald sich die Sicherungsdatei auf dem DMZ-Backupsystem befindet, wird sie vom Wiederherstellungsprozess heruntergeladen und von diesem auf dem lokalen System wiederhergestellt.
Beschaffen Sie sich eine Kopie der benötigten Softwareprogramme und installieren Sie diese. Sie benötigen das Dienstprogramm „dmzrestore“ (Wiederherstellungsprogramm von MOVEit) und eine Kopie von MOVEit Xfer (kostenloser Befehlszeilenclient für die sichere Dateiübertragung). Wenn der Hot-Standby-Computer zuvor manuell mit dem primären Computer synchronisiert wurde, dürfte nun keine Benutzerkonfiguration erforderlich sein. Für den Wiederherstellungsprozess wird das gleiche Benutzerkonto wie für den Sicherungsprozess verwendet.
Damit der Wiederherstellungsprozess die Sicherungsdatei korrekt vom Server herunterladen und verarbeiten kann, sollte diese Datei auf dem Server immer mit dem gleichen Namen gespeichert werden. In MOVEit Automation erreichen Sie dies, indem Sie im Bereich „Filename“ (Dateiname) des Destination-Elements einen festen Namen wie moveitdmz_backup.7z angeben.
Batchdatei für den Wiederherstellungsprozess
Nachfolgender Code veranschaulicht die Batchdateibefehle für den Wiederherstellungsprozess. Diese Befehle sollten Sie in eine Batchdatei im Verzeichnis „MOVEitDMZ\Scheduler“ kopieren. Die Variablen in spitzen Klammern (<Variable>) müssen Sie durch die in Ihrem Kontext gültigen Werte ersetzen.
rem First, download the backup file from the
rem DMZ server
xfer -z -user:<Benutzername für Sicherungskonto> -password:<Kennwort für Sicherungskonto> -s:dmz_rstr_commands.txt localhost
rem Next, execute the restore process..
dmzrestore --tempdir=<temporäres Verzeichnis> <Dateiname der DMZ-Sicherung>
rem Delete backup file
del /Q <Dateiname der DMZ-Sicherung>
Die Befehlsdatei, die MOVEit Xfer zum Herunterladen der Sicherungsdatei sowie zum Entfernen derselben vom DMZ-Server ausführt, sollte den Namen dmz_rstr_commands.txt haben. Ihren Inhalt sehen Sie hier:
prompt
mget moveitdmz_backup_*.7z
mdel moveitdmz_backup_*.7z
Wie schon für den Sicherungsprozess wird auch für die Ausführung des Wiederherstellungsprozesses die Windows-Aufgabenplanung verwendet. Der Prozess kann auf jeden Zeitpunkt nach Eintreffen der Sicherungsdatei auf dem DMZ-Server gelegt werden, da der DMZ-Server ein Hot-Standby-Computer sein sollte, der nicht für die Produktion benötigt wird. Folgen Sie zur Erstellung einer geplanten Aufgabe für den Wiederherstellungsprozess den Anweisungen im Abschnitt „Erstellen eines automatischen Sicherungsprozesses“.
Fertig
Der automatische Wiederherstellungsprozess sollte nun eingerichtet und ausführungsbereit sein. Sofern Sie bereits über eine Sicherungsdatei verfügen, die heruntergeladen werden kann, können Sie den Prozess auch testen. Klicken Sie dazu in der Aufgabenplanung mit der rechten Maustaste auf den Eintrag für diesen Prozess und wählen Sie Ausführen aus.
Wenn die Sicherungs- und Wiederherstellungsprozesse nach den vorangegangenen Anleitungen korrekt konfiguriert sind, so dass ein Hot-Standby-Computer mit dem primären Computer synchronisiert ist, stehen die DMZ-Dienste in einer Organisation redundant bereit. In diesem Fall sollte das Hot-Standby-System bei einem Ausfall des primären Computers in der Lage sein, sofort und ohne zusätzliche Konfiguration einzuspringen, da es ja bereits ausgeführt wird und mit dem primären System synchron ist. Lediglich die Konfigurationen des Routing- und des DNS-Systems müssten hierfür geändert werden, um die Kunden auf den Übergang zur Standby-Instanz zu verweisen.
Zwei Batchdateien im Ordner Scheduler ermöglichen Administratoren mit einem einzigen Befehl das Starten bzw. Stoppen aller MOVEit Transfer-Dienste in einer sicheren Reihenfolge.